Der Carmignac Portfolio Patrimoine Europe A EUR Acc verzeichnete im dritten Quartal 2021 ein Ergebnis von -0,20% und lag damit hinter seinem Referenzindikator¹, der +0,43% verbuchte. Seit Jahresbeginn weist der Fonds eine Performance von +6,74% auf, verglichen mit +6,47% für den Referenzindikator.
Die Märkte erwiesen sich im dritten Quartal 2021 als recht volatil und entwickelten sich uneinheitlich. Für europäische Aktien wirkte die Berichtssaison für das zweite Quartal insgesamt unterstützend, wobei die Gewinne eines großen Anteils von Unternehmen die Erwartungen übertrafen. In dieser Phase wurde eine immer kleiner werdende Gruppe von Aktien aus den Sektoren Luxusgüter und Halbleiter vom Umfeld begünstigt. Diese positive Dynamik, die auch durch die Erholung nach der Corona-Krise sowie die starke fiskalische und geldpolitische Unterstützung verstärkt wurde, endete jedoch Anfang September. Zunehmender Inflationsdruck und die Aussicht auf ein erlahmendes globales Wachstum haben die Begeisterung der Anleger gedämpft. Angesichts der Kombination aus höheren Inflationsrisiken und schwächeren Konjunkturdaten ist der kurzfristige Ausblick unsicherer geworden. Dies belastete die Kurse von Risikoanlagen, da nun keineswegs sicher ist, dass die Zentralbanken ihre lockere Geldpolitik fortsetzen werden. Darüber hinaus belasteten die Märkte anhaltende Störungen in den Lieferketten des verarbeitenden Gewerbes, festere Rohstoffkosten, Lockdowns in China und weltweit steigende Energiepreise. Was die Zinsen in Europa betrifft, bewegten sich die Nominalzinsen im Berichtsquartal kaum (-0,20% für 10-jährige deutsche Zinsen ), während der Anstieg der Inflationserwartungen die Realzinsen auf historische Tiefstände drückte (Rückgang der 10-jährigen deutschen Realzinsen auf fast -2%1).
Im Laufe des Quartals nutzte der Fonds seine Flexibilität innerhalb des Mandats, um von Performancetreibern zu profitieren. Wir hielten an einem verhältnismäßig vorsichtigen Aktienexposure (durchschnittlich rund 30%) fest, was unsere relative Performance schmälerte. Unsere Aktienauswahl mit Fokus auf Unternehmen, die eine hohe und stabile Rentabilität aufweisen und intern reinvestieren, um ein langfristiges Wachstum zu erzielen, zeigte bis Ende August eine gute Performance, geriet im September jedoch ebenso wie die europäischen Aktienmärkte unter Druck. Was die Titelauswahl betrifft, kamen die größten positiven Beiträge zur Fondsperformance aus Sektoren, in denen unsere umfangreichsten Exposures bestehen: Technologie, Gesundheitswesen und Industrie. ASML, der Hersteller von Systemen für die Halbleiterindustrie, entwickelte sich mit einem Anstieg von 12%2 im Quartalsverlauf erneut gut. Seit Jahresbeginn legte das Unternehmen um 63%2 zu und profitiert von drei starken Trends: Das Interesse an seinen neuesten EUV-Lithografiesystemen, die Chiphersteller zur Optimierung von Leistung und Energieverbrauch der Chips nutzen, nimmt stark zu, und die Nachfrage nach Halbleitern übersteigt weltweit das Angebot, sodass die Hersteller Kapazitätserweiterungen planen. Zudem wird angesichts geopolitischer Spannungen mit einer Rückverlagerung der Produktion von Halbleitern gerechnet, was zu weiteren Investitionen führen dürfte. Das Unternehmen ist in einer sehr starken Position. Dies war Anfang September aus unserer Sicht jedoch bereits größtenteils im Aktienkurs eingepreist, sodass wir unseren Bestand deutlich reduzierten. Unser fehlendes Exposure im Bankensektor, der im dritten Quartal um mehr als 5% zulegte2, wirkte sich dagegen negativ aus. Dies war der größte negative Sektoreffekt. Es gab auch Rückschläge bei Einzeltiteln. Der Luxusgütersektor hat seit einiger Zeit eine starke Entwicklung verzeichnet. Vor allem LVMH profitierte von der anhaltend hohen Nachfrage nach seinen Hauptmarken Louis Vuitton und Dior im Bereich Mode und Lederwaren. Die Aktie geriet indes wegen der Ankündigung des chinesischen Premiers unter Druck, dass man den „gemeinsamen Wohlstand“ fördern werde, und wegen wahrscheinlicher Steuererhöhungen für Reiche in China, die eine bedeutende Käufergruppe von Luxusgütern sind. Luxusaktien wurden infolgedessen in Mitleidenschaft gezogen.
Was die Zinssätze in Europa betrifft, halten die Marktteilnehmer einen Ausstieg der Europäische Zentralbank (EZB) aus den Wertpapierkäufen für realistisch. Die in den kommenden Wochen anstehenden Ankündigungen der Zentralbank zum weiteren Vorgehen nach dem Auslaufen des Pandemic emergency purchase programme (PEPP) Ende März werden entscheidend sein. Vor diesem Hintergrund ist aus unserer Sicht der gesamte Anleihenmarkt gefährdet (Anleihen der Kernländer, Peripherieländer und Unternehmensanleihen), was ein stringentes Risikomanagement erfordert. Dem risikoreichsten Teil des europäischen Zinsmarktes (Unternehmensanleihen und Staatsanleihen von Nicht-Kernländern) kommen vorerst nach wie vor Spreads zugute, die beinahe auf Rekordtiefs liegen, weshalb dieses Segment bei einem Abverkauf unter Anleihen keinen Puffer bietet. Deshalb gingen wir im Berichtszeitraum sehr vorsichtig und flexibel vor und nutzten attraktive Einstiegspunkte. Ein Beispiel hierfür ist unsere taktische Investition in Anleihen europäischer Nicht-Kernländer zu Beginn des Sommers, die zum damaligen Zeitpunkt attraktive Chancen boten.
Seit Einsetzen der Corona-Krise Anfang 2020 zeigten verschiedene Sektoren des europäischen Aktienmarktes zu unterschiedlichen Zeiten eine volatile Entwicklung. Am Ende erreichte die Anlageklasse jedoch einen höheren Stand als 2019, und durch die zwischenzeitliche Volatilität ergaben sich hervorragende Anlagechancen. In unserem Aktienportfolio halten wir am Großteil unserer Investitionen fest, bei denen der Fokus auf hochwertigen Unternehmen mit langfristigem Wachstum liegt, die über die erforderliche Stabilität verfügen, um mögliche Enttäuschungen in Bezug auf das BIP-Wachstum oder die Inflationserwartungen gut zu überstehen. Die meisten dieser Chancen sehen wir in ausgewählten Industriewerten sowie in den Bereichen Gesundheit, Nicht-Basiskonsumgüter und Technologie. Europa besitzt verborgene Schätze in vielversprechenden Bereichen wie Digitalisierung und erneuerbare Energien. Als langfristig orientierte Anleger nutzen wir die aktuelle Phase schwächelnder Aktienkursschwäche, um neue Titel aufzunehmen, wenn ihre Kurse unserer Ansicht nach zu tief gefallen sind. Darüber hinaus weisen wir aktuell eine kleine Netto-Short-Position in der Kernduration auf, um den Fonds auf künftige Marktbewegungen vorzubereiten, da die EZB angesichts der nach oben gerichteten mittelfristigen Inflationsrisiken für höhere Zinserwartungen sorgt. Wir behalten unterdessen einen vorsichtigen und trotzdem flexiblen Ansatz bei, um mit der vollen Spanne unserer modifizierten Duration (von -4 bis 10) auf jede geld- und fiskalpolitische Veränderung reagieren zu können. Abschließend ist festzuhalten, dass unser Portfolioaufbau darauf abzielt, die Risiken der Anleihenmärkte durch einen überaus hohen Anteil an Barmitteln (50%) und Short-Positionen auf Zinsen der Kernländer zu steuern. Dabei soll zugleich von Unternehmen mit hoher, stabiler Rentabilität profitiert werden, die intern reinvestieren, um ein langfristiges, prognostizierbares und stabiles Wachstum zu generieren.
Am Ende des Quartals lag das Nettoexposure in Aktien bei etwa 42%, das Exposure in Staatsanleihen bei ca. 11%, und die Barmittel beliefen sich auf rund 49%. Das Euro-Währungsrisiko betrug 89% (einschließlich der an den EUR gekoppelten DKK), wobei sich die restlichen 11% auf Aktienanlagen in GBP, SEK und CHF verteilten. Die modifizierte Nettoduration des Fonds betrug in etwa -111 Bp3.
Dies ist ein Mischfonds mit Fokus auf europäischen Aktien und Anleihen, der einen sozial verantwortlichen Investmentansatz verfolgt. Der Anlageprozess kombiniert eine langfristige Auswahl von Aktien und Anleihen nach dem Bottom-up-Prinzip mit einem dynamischen Makro-Overlay. Der Schwerpunkt der Titelauswahl liegt auf Unternehmen mit den besten langfristigen Wachstumsaussichten, was sich in einer hohen nachhaltigen Rentabilität und internem Wiederanlagepotenzial widerspiegelt. Die Anleihenauswahl konzentriert sich auf eine fehlbewertete oder sich verbessernde Unternehmensverschuldung sowie auf Cashflows, Staatsanleihen, Inflation oder die politischen Aussichten. Das Ziel der Strategie besteht darin, einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten und ihre Auswirkungen auf die Umwelt durch einen geringen CO2-Fußabdruck zu minimieren. Mindestens 50% des Vermögens sind dauerhaft an den Anleihenmärkten angelegt. Der Fonds ist bestrebt, seinen Referenzindikator über einen Zeitraum von drei Jahren zu übertreffen und gleichzeitig Abwärtsrisiken zu mindern.
*Die Definition der Risikoskala finden Sie im KID/BIB (Basisinformationsblatt). Das Risiko 1 ist nicht eine risikolose Investition. Dieser Indikator kann sich im Laufe der Zeit verändern. **Die Offenlegungsverordnung (Sustainable Finance Disclosure Regulation - SFDR) 2019/2088 ist eine europäische Verordnung, die Vermögensverwalter dazu verpflichtet, ihre Fonds u. a. als solche zu klassifizieren: „Artikel 8“ - Förderung ökologischer und sozialer Eigenschaften; „Artikel 9“ - Investitionen mit messbaren Zielen nachhaltig machen; bzw. „Artikel 6“ - keine unbedingten Nachhaltigkeitsziele. Weitere Informationen finden Sie unter: https://eur-lex.europa.eu/eli/reg/2019/2088/oj?locale=de.
Carmignac Portfolio Patrimoine Europe | -4.8 | 18.7 | 13.9 | 9.5 | -12.7 | 2.1 |
Referenzindikator | -4.8 | 16.4 | 2.4 | 10.2 | -11.0 | 9.5 |
Carmignac Portfolio Patrimoine Europe | - 0.8 % | + 3.8 % | + 4.4 % |
Referenzindikator | + 1.7 % | + 3.2 % | + 3.7 % |
Quelle: Carmignac am 29. Nov 2024.
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