Q1 2021
Hoffnungen auf eine Wiederaufnahme der Wirtschaftstätigkeit, Impfkampagnen, eine äußerst expansive Geldpolitik der Zentralbanken und massive Konjunkturprogramme der Regierungen beflügelten die Märkte zum Jahresauftakt. Diese Rahmenbedingungen führten zu einer von Substanzwerten angeführten Rally an den Aktienmärkten und zur schlechtesten Quartalsrendite am Markt für US-Staatsanleihen (-4,6%) seit 1980. In diesem Umfeld verbuchte der Carmignac Patrimoine1 im ersten Quartal 2021 eine Rendite von 1,18%. Dagegen legte der Referenzindikator2 um 3,47% zu.
Die Aktien-, Anleihen- und Devisenmärkte entwickelten sich im Ländervergleich sehr unterschiedlich, da unterschiedlich weit fortgeschrittene Impfkampagnen darauf hindeuteten, dass die wirtschaftliche Erholung in einigen Ländern stärker ausfallen würde als in anderen.
Unsere Steuerung des Zinsrisikos mittels Short-Positionen in US-amerikanischen und deutschen Staatsanleihen trug zu einer positiven Rendite bei, während die Anleihen-Benchmark -0,95% verlor. Die Kreditmärkte erwiesen sich trotz der steigenden Zinsen als widerstandsfähig, was unseren selektiven Ansatz bei Unternehmensanleihen stützte. Allerdings belastete die Umschichtung bei Aktien die relative Performance des Fonds, obgleich wir in Sektoren, in denen wir uns eine Expertise aufgebaut haben, wie Gesundheitswesen, Konsum und Kommunikationsdienste, ein gewisses Maß an Alpha generieren konnten. Außerdem litten unsere chinesischen Wachstumstitel unter der erhöhten Volatilität in der Region, die auf Gewinnmitnahmen und wachsende Unsicherheit zurückzuführen war. Schließlich erwies sich unsere vorsichtige Positionierung in Bezug auf den US-Dollar für die relative Performance des Fonds als negativ.
In Anbetracht der aktuellen US-Wirtschaftspolitik könnte der zyklische Inflationsanstieg höher und länger ausfallen als vom Markt erwartet, eine neue Art der Inflationssteuerung erscheint möglich, allerdings unter der Voraussetzung, dass die Geld- und Fiskalpolitik gut genug aufeinander abgestimmt sind, damit sie sich in ihrer Wirkung nicht gegenseitig aufheben. Dadurch könnten die Zinsen weiter steigen, was wohl eher durch einen Anstieg der Realzinsen mit einem Zielwert von nahe null zum Jahresende bedingt sein dürfte. Wir halten daher an unserer vorsichtigen Positionierung bei einer niedrigen oder negativen Duration in unserem Anleiheportfolio fest.
Der Abstand beim BIP-Wachstum zwischen Europa und den USA dürfte sich mit zunehmendem Impffortschritt und einer sich beschleunigenden Erholung der Wirtschaft verringern. Auch die Zinsen in der Eurozone zeigen nun steigende Tendenz. Wegen der langsameren Konjunkturerholung in der Region und der weiterhin massiven Intervention der Europäischen Zentralbank (EZB) ist der Zinsanstieg hier jedoch weniger stark ausgeprägt. Allerdings sehen wir mittlerweile eine klare Perspektive für ein Aufschließen zu den USA und erwarten folglich, dass die europäischen Renditen im zweiten Quartal steigen werden, was uns dazu veranlasst, unser Exposure in europäischen Nicht-Kernländern zu verringern. Andererseits haben sich aus dem Umstand, dass Europa den USA momentan in puncto Aufschwung noch hinterherhinkt, auch attraktive Chancen am Aktienmarkt ergeben. Dies gilt beispielsweise mit Blick auf einige ausgewählte Tourismusunternehmen, die von der Wiederaufnahme der Wirtschaftstätigkeit profitieren. Der Flughafenbetreiber Aena und die Billigfluggesellschaft Ryanair sind Beispiele für Positionen, die wir in den letzten Monaten aufgebaut haben.
Der Euro hat im Berichtsquartal gegenüber dem US-Dollar abgewertet. Allerdings könnte der Dollar gegenüber dem Euro nachgeben, sobald die Impfkampagnen in Europa an Fahrt aufnehmen und damit den Boden für eine wirtschaftliche Erholung bereiten.
Von einer solchen Entwicklung würden die Schwellenländer profitieren, wo wir sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen weiterhin sehr selektiv vorgehen. Am stärksten überzeugt sind wir nach wie vor von China. Chinesische Anleihen bieten eine Rendite von knapp 3% bei einer Inflation nahe Null. Im Aktiensegment bleiben wir in Titeln mit langfristigem Wachstumspotenzial vor allem in den Bereichen Technologie, Konsum und Gesundheitswesen positioniert. Da China auf dem Weg der zyklischen Erholung schon weiter fortgeschritten ist als die übrige Welt, könnte es in den kommenden Monaten zu einer Wachstumsverlangsamung kommen, was den in unserem Portfolio vertretenen Titeln mit vorhersehbarem Gewinnwachstum zugutekommen wird.
Angesichts des weiterhin schwierigen Umfelds für Anleihen sind die Risikoprämie für Aktien und das Aufwärtspotenzial bei Unternehmen mit langfristigem Wachstumspotenzial aus unserer Sicht attraktiver und entscheidend für unser Performancepotenzial im Jahr 2021. Unser Research konzentriert sich auf Unternehmen, die ihre Gewinnmargen halten können, insbesondere bei steigender Inflation, und sich auch dann behaupten können, wenn das BIP-Wachstum hinter den Erwartungen zurückbleibt – ein Szenario, das zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht auszuschließen ist. Insgesamt behalten wir ein liquides und solides Portfolio aus auf starken Überzeugungen basierenden Aktienlagen bei, das nach Regionen, Sektoren und Themen diversifiziert ist. Dabei stehen folgende Schwerpunktbereiche im Vordergrund:
Im Großen und Ganzen sind angesichts der besonderen Art dieses Konjunkturschocks und der politischen Reaktion darauf eine ganze Reihe unterschiedlicher Szenarien denkbar. Dies gilt vor allem im Hinblick auf die deflationäre Produktionslücke und den explosionsartigen Anstieg der Verschuldung im Verhältnis zum BIP einerseits und die inflationäre, koordinierte politische Reaktion zur Stützung der Asset-Preise und massiven Ausweitung der Liquiditätsversorgung der Realwirtschaft andererseits.
Wenngleich die Politik etwas zur Ruhe gekommen zu sein scheint, wird die Wiederaufnahme der Wirtschaftstätigkeit kein Selbstläufer sein. Die Verteilung und Wirksamkeit von Impfstoffen wird uns vor dem Hintergrund neuer Virusmutationen weiterhin vor Herausforderungen stellen. Wenn diese beiden Probleme gelöst sind, sind wir dem Abbau staatlicher Unterstützung an den Märkten ein gutes Stück näher. Wir bleiben aufgeschlossen und flexibel. Unsere Bemühungen gelten weiterhin einer ausgewogenen Portfoliozusammensetzung über sämtliche Anlageklassen, Risikofaktoren und Zeithorizonte.
Identifizierung der besten Asset-Allokation unabhängig vom jeweiligen Marktumfeld
Carmignac Patrimoine | 3.9 | 0.1 | -11.3 | 10.5 | 12.4 | -0.9 | -9.4 | 2.2 | 7.1 | 1.5 |
Referenzindikator | 8.1 | 1.5 | -0.1 | 18.2 | 5.2 | 13.3 | -10.3 | 7.7 | 11.4 | -2.6 |
Carmignac Patrimoine | + 2.8 % | + 3.6 % | + 0.2 % |
Referenzindikator | + 2.7 % | + 6.3 % | + 4.5 % |
Quelle: Carmignac am 31. Mär 2025.
Wertentwicklungen der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf zukünftige Wertverläufe zu. Wertentwicklung nach Gebühren (keine Berücksichtigung von Ausgabeaufschlägen die durch die Vertriebsstelle erhoben werden können)
Referenzindikator: 40% MSCI AC World NR index + 40% ICE BofA Global Government index + 20% €STR Capitalized index. Vierteljährlich neu gewichtet.
Die vergangene Wertentwicklung ist nicht zwangsläufig ein Hinweis auf zukünftige Ergebnisse. Die Rendite kann infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen. Die Portfolios von Carmignac-Fonds können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Die Wertentwicklungen verstehen sich nach Abzug von Gebühren (mit Ausnahme der gegebenenfalls von der Vertriebsstelle in Rechnung gestellten Ausgabegebühren). Annualisierte Wertentwicklung, Stand: 31.03.2021.
1 Carmignac Patrimoine A EUR Acc (ISIN: FR0010135103).
2 Referenzindikator: 50% MSCI ACW NR (USD) (Wiederanlage der Nettodividenden) + 50% ICE BofA Global Government Index (USD). Vierteljährliche Neugewichtung.
*Die Definition der Risikoskala finden Sie im KID/BIB (Basisinformationsblatt). Das Risiko 1 ist nicht eine risikolose Investition. Dieser Indikator kann sich im Laufe der Zeit verändern. **Die Offenlegungsverordnung (Sustainable Finance Disclosure Regulation - SFDR) 2019/2088 ist eine europäische Verordnung, die Vermögensverwalter dazu verpflichtet, ihre Fonds u. a. als solche zu klassifizieren: „Artikel 8“ - Förderung ökologischer und sozialer Eigenschaften; „Artikel 9“ - Investitionen mit messbaren Zielen nachhaltig machen; bzw. „Artikel 6“ - keine unbedingten Nachhaltigkeitsziele. Weitere Informationen finden Sie unter: https://eur-lex.europa.eu/eli/reg/2019/2088/oj?locale=de.