Q1 2021
Im ersten Quartal 2021 lag die Rendite des Carmignac Portfolio Grande Europe1 bei +4,24% und damit unter der Rendite des Referenzindikators2, der um +8,20% zulegte.
Im Berichtszeitraum reagierten Anleger weiterhin positiv auf die fortlaufenden Impfstoffzulassungen auf der ganzen Welt und die Aussicht der Wiederaufnahme der Wirtschaftstätigkeit im späteren Jahresverlauf. Somit erwarteten sie eine starke Gewinnerholung am gesamten Aktienmarkt. Parallel dazu und als Abbild dieses Optimismus bezüglich einer künftigen Erholung stiegen auch die Inflationserwartungen und die Anleiherenditen stark. Diese Kombination bot ein perfektes Umfeld dafür, dass sich die Rally bei sogenannten „Value“-Aktien fortsetzen konnte – eine Entwicklung, die im November 2020 begonnen hatte, als weltweit die ersten Impfstoffschlagzeilen in den Nachrichten rund um Corona die Oberhand gewannen.
Infolgedessen verzeichneten sogenannte „Value“-Sektoren im ersten Quartal eine starke Performance, allen voran das Finanzwesen, Öl, Basiskonsumgüter und die Automobilbranche. Da wir naturgemäß ein geringes oder gar kein Exposure in diesen – nach unserer Auffassung strukturell und fundamentalanalytisch unattraktiven – Branchen haben, fiel die relative Performance des Fonds im Berichtszeitraum gedämpft aus.
Trotz dieser Schwierigkeiten gab es nicht nur schlechte Nachrichten. Unser umfassendes Exposure in Industrietiteln war vielversprechend, da die zugrunde liegenden Titel von den sich verbessernden Konjunkturerwartungen profitieren.
Unter anderem erzielten zum Beispiel der Bergbaugerätehersteller Epiroc und der Schließsystemehersteller Assa Abloy eine sehr gute Performance. Tatsächlich waren einige Aktien dieses Bereichs so stark, dass wir aufgrund eines etwas begrenzten kurzfristigen Aufwärtspotenzials damit begonnen haben, unser Exposure zu senken. Darüber hinaus verzeichneten wir in geringerem Umfang eine starke Performance bei einigen unserer Titel, die besonders sensibel auf eine Wiederaufnahme der Wirtschaftstätigkeit reagieren, zum Beispiel das Vertrags-Catering-Unternehmen Compass und das britische Bauunternehmen Taylor Wimpey. Wir haben wieder verstärkt in einige von diesen Titeln investiert, nachdem ihre Aktienkurse Anfang des letzten Jahres stark eingebrochen waren.
Negativ schlug die erhebliche Schwäche unserer Titel im Bereich der erneuerbaren Energien zu Buche, darunter Vestas, Orsted und Solaria, die alle nachgaben. Der Wert dieser Unternehmen hängt von den Gewinnen aus Projekten ab, die viele Jahre oder Jahrzehnte in der Zukunft umgesetzt werden. Aufgrund der steigenden Anleiherenditen werden die Barwerte dieser Gewinne zu höheren Sätzen diskontiert und fallen somit geringer aus. Nach der Euphorie um die Wahl von Joe Biden in den USA und den Sieg der Demokraten bei der Senatsnachwahl in Georgia im Januar stiegen die Aktienkurse im Bereich der erneuerbaren Energien wieder. Wir nutzten diese Gelegenheit für einige Gewinnmitnahmen, wodurch die darauffolgende Underperformance keine ganz so große Belastung mehr darstellte. Trotzdem sind wir der Ansicht, dass diese Bereiche nach wie vor ein ausgezeichnetes langfristiges Potenzial bieten. Deshalb halten wir weiterhin ein Auge darauf und sind bereit, unsere Allokation in Zukunft erneut zu überdenken.
Für die Zukunft ist festzuhalten, dass die eingangs erwähnten „Value“-Sektoren – die sich aufgrund der Marktrally den größten Teil des zurückliegenden Jahres schlechter entwickelten als der Markt – inzwischen auf den Niveaus von vor der Coronakrise oder darüber gehandelt werden. Dadurch verringert sich der Spielraum für eine weitere potenzielle Aufholung. Sofern die Inflationserwartungen für das zweite Halbjahr 2021 und darüber hinaus für das Jahr 2022 nicht erneut deutlich ansteigen, wird der Druck auf unsere relative Performance demnach voraussichtlich nachlassen. In jedem Fall behalten wir unseren bewährten Anlageschwerpunkt auf langfristigen Wachstumsunternehmen bei und nutzen Zeiträume wie das erste Quartal 2021, um neue Titel in den Fonds aufzunehmen, deren Aktienkurse vorübergehend eine schlechte Performance erzielt haben.
Allgemein hat sich die Portfoliostruktur zwar nicht verändert, wir haben jedoch einige neue Titel ergänzt, die von den günstigen anhaltenden digitalen Trends in der Region und weltweit profitieren dürften. Wir konzentrieren uns weiterhin auf unsere Titelauswahl nach dem Bottom-up-Ansatz, der gewinnbringende Unternehmen mit einer hohen Kapitalrendite bevorzugt.
Daher haben wir den europäischen Dienstleister für elektronischen Zahlungsverkehr Worldline aufgenommen. Das Unternehmen dürfte unserer Meinung nach davon profitieren, dass elektronische Zahlungen den Barzahlungsverkehr voraussichtlich zunehmend verdrängen werden und dass europäische Banken Zahlungsvorgänge außerhalb ihres Kerngeschäfts auslagern werden. Zudem tätigen Sparer und Anleger in der Region ihre Geschäfte immer häufiger auf Onlineplattformen, da diese praktischer und günstiger sind als die Alternativen. Aus diesem Grund haben wir Fineco Bank aufgenommen, den führenden italienischen Akteur in diesem Segment.
Überdies haben wir eine neue Position in GN Store Nord eröffnet, das nicht nur zu den führenden Hörgeräteherstellern zählt, sondern auch Marktführer bei Telefon-Headsets ist. Bisher liegt die weltweite Marktdurchdringung dieses Produkts bei Büroangestellten bei einem recht niedrigen Niveau von rund 15%. Sie wird sich aber voraussichtlich verdoppeln und in den nächsten Jahren somit zu einem Gewinnwachstum von ca. 15% beitragen.
Schließlich haben wir den Online-Essenslieferdienst Delivery Hero aufgrund seiner schlechten Performance im Berichtszeitraum aufgenommen. Onlinebestellungen von Speisen zum Mitnehmen machen noch immer nur etwa 10% des gesamten Food-Service-Markts aus. Wir gehen allerdings von einem erheblichen Wachstum aus, vor allem, weil das Unternehmen in 80% der Märkte, in denen es tätig ist, Marktführer ist.
Eine auf europäische Large- und Mid-Cap-Aktien ausgerichtete Strategie mit Stock-Picking als zentralem Element
Eine rigorose Titelauswahl zusammen mit einer Bottom-up-Fundamentalanalyse bilden den Grundpfeiler des Anlageprozesses.
Suche nach langfristigem Wachstum, basierend auf robusten Fundamentaldaten und starken Geschäftsmodellen.
Risikomanagement ist Teil des Anlageprozesses: Wir überwachen Risiken in Echtzeit und optimieren unser Portfolio fortlaufend.
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1Offenlegungsverordnung (Sustainable Finance Disclosure Regulation, SFDR) 2019/2088. Weitere Informationen finden Sie unter EUR-lex. [EUR-lex](https://eur-lex.europa.eu/eli/reg/2019/2088/oj "EUR-lex").
Carmignac Portfolio Grande Europe | 5.1 | 10.4 | -9.6 | 34.8 | 14.5 | 21.7 | -21.1 | 14.8 | 11.3 | 5.9 |
Referenzindikator | 1.7 | 10.6 | -10.8 | 26.8 | -2.0 | 24.9 | -10.6 | 15.8 | 8.8 | 10.3 |
Carmignac Portfolio Grande Europe | + 7.7 % | + 9.3 % | + 6.6 % |
Referenzindikator | + 10.1 % | + 10.9 % | + 6.3 % |
Quelle: Carmignac am 28. Feb 2025.
Wertentwicklungen der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf zukünftige Wertverläufe zu. Wertentwicklung nach Gebühren (keine Berücksichtigung von Ausgabeaufschlägen die durch die Vertriebsstelle erhoben werden können)
Referenzindikator: MSCI Europe NR index
Die vergangene Wertentwicklung ist nicht zwangsläufig ein Hinweis auf zukünftige Ergebnisse. Die Rendite kann infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen. Die Portfolios von Carmignac-Fonds können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Die Wertentwicklungen verstehen sich nach Abzug von Gebühren (mit Ausnahme der gegebenenfalls von der Vertriebsstelle in Rechnung gestellten Ausgabegebühren). Annualisierte Wertentwicklung, Stand: 31.03.2021.
2 Referenzindikator: Stoxx 600 (mit Wiederanlage der Nettodividenden)