1. Quartal 2023: ein Quartal der aktiven Verantwortungsübernahme

Wir sind 2022 zwei Mal mit dem Unternehmen in Dialog getreten und konzentrierten uns dabei auf Umweltaspekte sowie eine soziale Kontroverse in einer Fabrik eines US-Zulieferers. Dieses Mal legten wir den Schwerpunkt vor der Jahreshauptversammlung am 23. März 2023 auf die Unternehmensführung und Neuigkeiten in Bezug auf Themen, die zuvor bereits angesprochen wurden.

Wir haben Anfang März 2023 eine Videokonferenz mit den IR-Vertretern des Unternehmens abgehalten.

Dabei haben wir uns auf folgende Themen konzentriert:

• Überkreuzbeteiligungen: Wir haben unsere Erwartungen mitgeteilt und geäußert, dass das Unternehmen seine Pläne für die Vereinfachung der Beteiligungsstruktur klarer formulieren muss. Dabei handelt es sich um ein schwieriges Thema, da die Chaebol-Struktur fest in der südkoreanischen Unternehmenskultur verankert ist und Anleger bereits seit vielen Jahren auf Verbesserungen drängen. Wir werden dieses Thema weiterhin ansprechen.

• Zusammensetzung des Verwaltungsrats: Das Unternehmen erhöht die Zahl der Verwaltungsratsmitglieder von 11 auf 13. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Erweiterung der Fähigkeiten sowie Erwägungen im Hinblick auf Vielfalt im Verwaltungsrat wie etwa Staatsangehörigkeit (2023: Ernennung eines internen Verwaltungsratsmitglieds) und Geschlecht (2023: Ernennung einer zweiten Frau als externes Verwaltungsratsmitglied).

• Präsenz eines internen Verwaltungsratsmitglieds (CFO) im Vergütungsausschuss. Wir haben darauf hingewiesen, dass dies problematisch ist, und dem Unternehmen mitgeteilt, dass wir auf der Jahreshauptversammlung 2023 gegen die Wiederwahl dieses Verwaltungsratsmitglieds stimmen werden.

• Social (Soziales): Nach der jüngsten Kontroverse in Bezug auf Kinderarbeit in den Lieferketten in Alabama hat das Unternehmen eine Reihe von strengen Maßnahmen ergriffen, darunter ein Audit von 19 Fabriken in Alabama. Das Unternehmen erklärte, die Überprüfung seiner globalen Lieferketten bezüglich sozialer Aspekte verbessern zu wollen. Wir werden die Umsetzung der Maßnahmen überwachen.

• Umwelt: Das Unternehmen befasst sich derzeit mit der Festlegung wissenschaftlich fundierter Ziele. Wir haben unsere Erwartungen im Hinblick auf die Entwicklung des Ansatzes für die Ökobilanz erwähnt.

Durch die Kontaktaufnahme erhielten wir relevante Informationen für unser Votum auf der Jahreshauptversammlung 2023 und über die Fortschritte, die das Unternehmen seit früheren Dialogen erzielt hat. Wir haben gegen die Wahl des CFO² gestimmt, da dieser im Vergütungsausschuss sitzt. Unsere Abstimmungspolitik³ sieht vor, dass wir nicht für geschäftsführende Direktoren stimmen, die im Vergütungsausschuss sitzen, da dies unseres Erachtens zu Interessenkonflikten führt.

Da wir mit dem Unternehmen regelmäßig in Dialog treten und dessen Handeln im Hinblick auf ESG-Aspekte genau überwachen, hatte diese Kontaktaufnahme keine Auswirkungen auf unser internes Rating in START⁴ (Gesamtrating: „B“). Dieses Rating entspricht unserer unternehmenseigenen und internen Bewertung des ESG-Profils von Portfoliounternehmen und bildet die Grundlage für unsere Anlageentscheidungen.

Wir werden in Bezug auf die vorstehend genannten Themen erneut an das Unternehmen herantreten.